Fra Werden(til)bergen

Bergen on one of the 163 rainless days

Bergen on one of the 163 rainless days
Bergen on one of the 163 rainless days

Thursday 24 September 2015

Fy Fa... Fantoft!

So, jetzt ist Schluss. Aus, Amen, Vorbei. Der erste Eindruck war ja bereits nicht der beste. Doch ich dachte: hey, ich geb dir eine Chance. Man sollte sich ja nie zu früh ein Bild machen. Dein Bild bestand aus 4 kommunistischen 50er Jahre Blocks, die ein ästhetisches Verbrechen an der Norwegischen Landschaft darstellen. Dein Innenleben war sprücheübersäht, die ursprüngliche Farbe des Aufzugs liess sich nur erahnen und das Treppenhaus sah aus, als hätte Wes Craven darin seinen letzten Film gedreht.

Du hast mich nicht sehr wohlwollend aufgenommen. Nicht mal einen Duschvorhang hast du mir gegönnt, so dass ich an meinen ersten zwei Tagen eine riesige Unterwasseranlage im Badezimmer eingerichtet habe, in der sich alle Fische Bergens (Breiflabb voraus) wohlgefühlt hätten. Doch kann ja mal passieren, dachte ich mir. Und wenn ich mir den Fenster-Vorhang ansehe, den du für mich dagelassen hast, so bin ich froh, dass ich im Bad nicht auch noch so etwas Augenkrebserregendes anschauen musste.

Deine Küche war zu klein für uns beide. Weder Backofen noch funktionierendes Tiefkühler. Und der Burner (oder eben nicht): EINE (eine, uno, én, une) Herdplatte. Was sollte ich damit bitte kochen? Spaghetti mit Ketchup? Nein, genug! Genug!

In den letzten Tagen raubtest du mir dann auch noch den Schlaf mit late-night spontan Parties vor meinem Fenster. Und ich wohne im 6 Stock. Nichts war dir heilig, weder der Sonntagabend noch die magische 11-Uhr-Nachtrruh-Grenze.


Dank dir waren die letzten paar Nachmittage jeweils für ein Schläfchen reserviert, da dies nämlich die ruhigste Zeit ist, mal abgesehen von Samstag und Sonntag morgen um 7. (da ist es dafür super friedlich!) Und dank dir lief ich von morgens bis nachmittags (also eben bis zum Schläfchen) jeweils mit Zombie-Blick durch die Gegend und nahm sogar den grausigen Skandinavischen Filterkaffee aus der Kafeteria mit Freuden entgegen.

Aber damit ist jetzt Schluss. Such dir jemand anderen, der bei dir Wohnen will. Ich bin raus. 


PS. Ich bin eigentlich noch nicht wirklich raus. Aber eventuell bald?

No comments:

Post a Comment